Karin Sander wurde 1957 in Deutschland geboren und studierte an der Freien Kunstschule und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Sie hatte diverse internationale (Gast)- Professuren inne und bespielte zahlreiche internationale Ausstellungen. Seit 2007 lehrt sie an der ETH Zürich Architektur und Kunst. Sie lebt und arbeitet in Zürich und Berlin.
Medial vielgestaltige Installationen werden uns an der Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur vorgeführt. Eröffnet werden sie mit dem Guckinstrument, einem Türspion, der hier umfunktioniert wird. Wir sehen von draussen nach drinnen in den Saal mit den Kitchen Pieces. Die verschiedenen Gemüse und Früchte wurden einfach an der Wand auf Augenhöhe aufgehängt. Sie sollen dort Verfaulen, Verschimmeln. Welche Assoziationen kommen einem dabei? Stillleben versus Vanitas, nature morte, memento mori. Was mich irritierte, war, dass sich keinerlei Gerüche bei diesem Verwesungsprozess manifestierten.
Aehnliche Realitätsverschiebungen werden in den 3D-Bodyscans sichtbar. Die Künstlerin liess sich selbst einscannen und im Massstab 1:5 aufstellen. Zweimal, quasi gespiegelt.
Es gibt einen Raum voller Call Shots: Karin Sander hat ihr Mobiltelefon so programmiert, dass es bei jeder Annahme eines Anrufs selbstständig ein Foto generiert. Diese Schnappschüsse zeigen den Ort, an dem sich die Künstlerin gerade aufhält.
Die Mailed Paintings sind weiss grundierte Leinwände, die unverpackt verschickt wurden von Ausstellung zu Ausstellung und dabei die Spuren ihrer Reise aufnahmen: Verschmutzungen, Kleber.
In der Mitte der Ausstellung gibt es ein Zimmer für die Kommentare der Ausstellungsbesucher, die an einem grossen Tisch ihre Eindrücke auf Papier bringen können. Dieses „Gästebuch“ wird dann an den Wänden des Raumes aufgehängt. Davon möchte ich euch einige nicht vorenthalten:
Die Ausstellung über Karin Sander fand im Kunstmuseum Winterthur statt.
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