Josette Rispal ist eine französische Künstlerin, die 1946 geboren wurde. Sie wuchs in einem bäuerlichen Umfeld auf, war in ihrer Kindheit oft einsam. Sie entwickelte sich zu einer „glaneuse“, einer Aehrensammlerin. Das heisst, sie hat alle möglichen Dinge zusammengerafft vom Holzstückchen, getrockneten Trauben, Stofffetzen über Glasperlen und allerlei glitzernden Sachen. Sie fing dann zuerst beim Modellieren von Ton an, ihre künstlerischen Talente zu entdecken. Seither erschafft sie aus edlen Materialien wie Bronze, Muranoglas und „wertlosen“ Muscheln, Knöpfen und Stoffen ihre Masken, Puppen, Lichtskulpturen.
Warum stehen ihre Objekte in Ausstellungen oft auf Teppichen? Sie hat jahrelang in Paris in einer unbeheizten Garage gelebt und gearbeitet. Um die Kälte abzuhalten, hatte sie mehrere Schichten von Teppichen ausgelegt.
Mir gefällt vor allem ihre Installation mit den 718 Fläschchen, die mit winzigen einzigartigen Puppen gefüllt sind. (Die Künstlerin hatte die Fläschchen von einer Apotheke geschenkt bekommen.) Sie sollen die Vereinsamung der Menschen symbolisieren. Es gibt aber noch Hoffnung, denn Rispal hat auf ihren Köpfen kleine, verschiedenartige Antennen montiert, über die ein Austausch möglich wäre.
Auf youtube gibt es ein Video der Galerie Les Yeux Fertiles, in dem Jean-Jacques Plaisance die Werke von Josette Rispal vorstellt.
Die Künstlerin wurde im Musée Visionnaire in Zürich mit anderen WOMEN OUTSIDER ausgestellt. Alle meine Fotos wurden dort gemacht. http://www.museevisionnaire.ch