Was ist denn Social Design? Social Design verschreibt sich dem Dialog mit der Gesellschaft, sucht die Partizipation. Da ein Ungleichgewicht in Bezug auf Ressourcen und Produktionsmittel existiert, möchte Social Design nun den gleichberechtigten Austausch zwischen der Zivilgesellschaft, dem Staat sowie der Wirtschaft.
Es geht dabei um die Entwicklung einer sozialen Kultur und die Neugestaltung von Lebens- und Arbeitsumgebungen. In dieser Ausstellung im Museum für Gestaltung werden 25 internationale Projekte aus den Bereichen Urbaner Raum, Landschaft, Wohnen, Bildung, Arbeit, Produktion, Netzwerk, Umwelt und Migration gezeigt. Wichtig dabei ist, dass auch die jeweiligen kulturellen Hintergründe der projektbeteiligten Menschen berücksichtigt werden. Im Dialog mit ihnen ist ein Empowerment intendiert.
Ein Beispiel für Wohnen sind die Paper Emergency Shelters für UNHCR von Shigeru Ban. Er nutzt dafür billige, lokale und nachhaltige Materialien. Er schlug vor, Papprohre aus Recyclingmaterial zu verwenden für die Gerüste der Unterkünfte. Die Zürcher Hochschule der Künste hat zusammen mit Formpol AG und der Eawag den Safir-Wasserfilter entwickelt. Damit ist es möglich, auch stark verschmutztes Wasser einfach und effizient zu filtern. Die Umweltwissenschafter und die Designer wollten ein praktisches und günstiges Produkt, das einer Familie den Tagesbedarf an gereinigtem Trinkwasser bietet.
In der westlichen Welt kannten bereits unsere Urgrosseltern ein „Wassercloset“. Für uns ist es unvorstellbar, uns wegen der Notdurft in die Büsche zu schlagen und uns dabei Gefahren auszusetzen. Für Millionen Menschen ist dies immer noch Alltag. Auch die mit diesen unhygienischen Zuständen verbundenen Krankheiten.
Ein Beispiel für partizipativen Designprozess ist die von Mona Chirie Mijthab entworfene transportable, Urin und Kot trennende Trockentoilette MoSan. Sie bringt Privatsphäre und Hygiene für die Familien und sieht in den Ausscheidungen wertvolle Ressourcen. Der Erhalt dieser Toilette schliesst Aufklärungsarbeit, einen Sammeldienst und ein Recyclingverfahren ein. In Wien haben die Caritas und AllesWirdGut Architekten das wirtschaftlich selbsttragende Hotel magdas auf die Beine gestellt. Es ist ein nachhaltiges soziales Modellprojekt bei dem 20 Arbeitsplätze für anerkannte Flüchtlinge bereitgestellt werden. Diese führen mit 10 Fachkräften das Gasthaus mit viel Erfolg.Nun habt ihr einen kleinen Einblick gewonnen in das Thema Social Design.
http://www.museum-gestaltung.ch