Emilio Vedovas Werk ist mir vor etwa zwanzig Jahren das erste Mal aufgefallen. Dabei hat er diesen abstrakten Expressionismus bereits in den sechziger Jahren entwickelt.
Geboren wurde er 1919 in Venedig, wo er 2006 auch starb. Zuerst arbeitete er bei einem Fotografen, dann bei einem Restaurator. Währenddessen besuchte er die Abendschule für Kunst an der Carmini. Er wurde Mitglied verschiedener Künstlergruppen und gründete die „Fronte Nuovo delle Arti“.
Seine Stilrichtung nennt sich „Informel“ oder „art informel“. Was eigentlich keinen richtigen Stil charakterisiert. Diese künstlerische Haltung lehnt die geometrische Abstraktion ebenso ab wie das klassische Kompositionsprinzip. Es geht um das „Spannungsfeld von Formauflösung und Formwerdung“.
In der Berlinischen Galerie könnt ihr dies anschaulich an seinem Werk bewundern. Es sind Malereien und Collagen auf mehrseitigen, beweglichen Holzelementen, mit Eisenscharnieren, Seilen, Graffiti, Kratz- und Brandspuren. Diese freien Rauminstallationen haben mich fasziniert. Unglaublich, dass er solche modernen Elemente bereits in den frühen sechziger Jahren erschuf. Da war er in Berlin als Stipendiat der Ford Foundation in seinem Grunewalder Atelier tätig. Er entwarf diese mehrteiligen, beweglichen Kontruktionen, die er „Plurimi“ nannte. Diese wurden an der „documenta III“ in Kassel gezeigt.
Das „Absurde Berliner Tagebuch`64“ entstand als Reaktion auf das geteilte Berlin.
Vedova war der Erste, der die konventionelle Form des Tafelbildes auflöste, die auch bei der expressiven Malerei noch vorherrschte.
Die hier gezeigten Werke von ihm gehören der Sammlung der Berlinische Galerie. Dort habe ich auch alle Fotos gemacht.
Emilio Vedova (1919-2006) – Absurdes Berliner Tagebuch ´64, 1964 – Berlinische Galerie –
Gute Bilder – toller Beitrag – danke – Pedro Meier Multimedia Artist
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