Kleine Galerien, junge Künstlerinnen sind eine unwiderstehliche Kombination für mich. Einen Tag vor dem Gallery Weekend in Berlin erhielt ich die Gelegenheit, die Werke von Wang Xiyao kennenzulernen. Die Gallerie SOY CAPITAN ist nicht ganz einfach zu finden. Geht in den Hinterhof der Adresse, folgt einer ungesicherten Treppe in den ersten Stock und dann fällt ihr quasi in den Altarraum.
Wang Xiyao wurde 1992 in Chongqing, China geboren und ist dort aufgewachsen.Nach ihrem Abschluss in Druckgrafik am Sichuan Fine Art Institute kam sie 2015 nach Hamburg an die Hochschule für Bildende Künste. Dort schloss sie ihre Ausbildung 2018 ab. Ab 2018 verbrachte sie ein internationales Austauschjahr an der State University of New York.
Seither thematisiert sie in ihren Gemälden, Zeichnungen und Videos die Spannungen dieser verschiedenen kulturellen Einflüsse. Immer wieder kreist ihr Werk um die Narrative „Verwurzelung“ und „Heimat“. Aehnlich ihren Gedanken fliegen dann die Pinselstriche in dynamischen Linien über die Leinwand.
In ihren Arbeiten bedient sie sich des abstrakten Expressionismus. Ihren eigenen Stil zeichnet aber eine wunderbare, farbige Leichtigkeit aus. So ist der Titel ihrer Soloausstellung passend gewählt: Peach Blossom Spring Story
Sie verarbeitet die Erinnerungen an ihr alltägliches Leben wie auch ihre Reisen in ihren Gemälden. Anscheinend bringt sie sich mit elektronischer Musik in einen einzigartigen emotionalen Zustand, um aus diesem heraus ihrer Intuition malend zu folgen. Mit dem Flow der Musik transferieren sich ihre am Anfang manchmal chaotischen Experimente dann zum Finale hin in harmonische Darstellungen.
„Peach Blossom Spring“ ist im Chinesischen eine Fabel über eine zufällig enteckte Utopie, in der die Menschen in perfekter Harmonie mit der Natur leben .
Geht ihre Werke anschauen und entscheidet selbst, wieviel davon in Wang Xiyaos Gemälden vorhanden ist.