Le Corbusier und seine Synthèse des arts

„Dieses Haus wird das kühnste, das ich je gebaut habe“, schrieb Le Corbusier 1961 an den damaligen Direktor des Guggenheim Museums. IMG_5719

Charles-Edouard Jeanneret-Gris, so hiess er eigentlich, wurde 1887 in La Chaux-De-Fonds geboren und starb 1965 in Frankreich. Als einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts löste er auch viele Kontroversen aus. Er arbeitete als Stadtplaner, Maler, Zeichner, Bildhauer und Möbeldesigner. Viele seiner Bauten gehören zum UNESCO-Welterbe.

 

Die Malerei und die Architektur lernte er an der Kunstgewerbeschule Ecole d’Art in La Chaux-De-Fond. 1907 unternahm er die erste seiner vielen Studienreisen. Dabei zeichnete er die Architektur dieser Städte und Landstriche. Ein Jahr später zog es ihn nach Paris. Dort arbeitete er 15 Monate im Büro von Auguste Perret, dem Pionier des Stahlbetons. Es folgten unzählige weitere Studienreisen und mehrmonatige Aufenthalte in vielen Ländern. 1912 kehrte er als Lehrer an die Ecole d’Art zurück und zwar in der Abteilung Inneneinrichtung.

 

Zudem erhielt er ein Patent zur industriellen Serienfertigung von Häusern in Stahlbeton-Skelettbauweise aus vorgefertigten Teilen. Dieses erlaubte den freien Grundriss in den einzelnen Geschossen.

 

Danach zog er nach Paris und widmete sich in seiner Malerei vor allem dem Kubismus. Parallel dazu entwarf er Bauwerke und veröffentlichte seine Ideen in Ausstellungen, Zeitschriften, Büchern und Vorträgen. Er stellte seine Fünf Punkte einer neuen Architektur vor, mit denen er die moderne Architektur prägte.

 

Während des 2.Weltkrieges knüpfte er Kontakte zur Vichy-Regierung. Zudem sympathisierte er mit den Faschisten und Hitler.IMG_2027

Nach dem Krieg realisierte er auf der ganzen Welt seine architektonischen Entwürfe.

Einer, sein letzter, war der Pavillon Le Corbusier im Zürcher Seefeld. Dies haben wir Heidi Weber zu verdanken. Sie lernte ihn an seiner grossen Ausstellung 1958 im Kunsthaus Zürich kennen. Die beiden kommen überein, dass sie als Erste seine Kunstwerke, Möbel, Bücher und Architektur übergreifend vermarkten darf. Da er sich schon immer einen idealen Ausstellungraum erträumt hatte, entwirft er nun den Zürcher Ausstellungspavillon. Er sollte aber auch ein „logis“ werden, ein Ort zum Leben und Arbeiten.

 

Wenn ihr den Pavillon besucht, merkt ihr diese ganz spezielle, anregende Atmosphäre, die darin herrscht. Hier hat er sich von seinem „Beton-Brutalismus“ abgewendet und die Leichtigkeit der Pop-Kultur aufgenommen. Es ist nun eine Stahlkonstruktion mit farbigen Emailpaneelen unter einem monumentalen  Stahlblechdach entstanden, die trotzdem Leichtigkeit ausstrahlt. Etwas vom Interessantesten sind die Wege im Haus ob über Treppen oder diverse Gänge.

 

Nach der zweijährigen Renovation ist der Pavillon wieder eröffnet worden. Da die alte Heizung aber nicht mehr funktioniert und nun ein Museumsstück ist, kann man ihn während der kalten Jahreszeit nicht besichtigen.

 

Die Fotos habe ich in der Ausstellung „Le Corbusier : Mon univers“ gemacht. Dort fand ich die Originale aus seiner Privatsammlung: Kunst, Industrie, Natur, Folklore.

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http://www.pavillon-le-corbusier.ch

2 Antworten auf „Le Corbusier und seine Synthèse des arts

  1. Guter Schrieb!! Eine einzige Anmerkung: Der Geburtsort von Corbi schriebt sich „La Chaux-De-Fonds“. LG, SA

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