Chika Osaka ist eine junge japanische Künstlerin. Sie wurde 1984 in Tokio geboren, wo sie auch an der Universität der Künste Malerei und Druckgrafik studierte. Sie lebt und arbeitet weiterhin in Tokio. Seit 2009 stellt sie regelmässig international aus. Für ihre Druckgrafik erhielt sie bereits diverse Preise. Sie gehört zu den beliebtesten jungen Künstlerinnen in Japan. Ihr Werk besteht aus Gemälden, Aquarellen und Lithografien. Bei letzteren bezieht sie sich auf die Tradition der japanischen Holzschnitte.

Als Love Letters an die einfachen Menschen sieht sie ihre Kunst. Mit Humor zeigt sie die Banalität des oft langweiligen Alltags. Die Titel der Werke und kleine, oft skurrile, Texte geben uns einen Eindruck vom Humor, der ihr eigen ist. Was auch auffällt, ist die Detailvielfalt ihrer Arbeiten.
Stadtkulissen mit Backsteinen und Wellblech, Wäscheflattern im Wind mit wartenden Frauen, gekochte Meeresfrüchte mit Frau als Beilage, überall scheint die Lebenswirklichkeit von Frauen auf, thematisiert sie auf überraschende Weise ihre Einsichten. Dabei versucht sie, sehr spielerisch mit der Tradition und der Moderne umzugehen. Etwa indem sie Architektur, Kleidung, Kulinarik aus verschiedenen Zeitperioden mischt. Auf allen in dieser Ausstellung präsentierten Bildern sind Frauen die Protagonistinnen. Nur auf einem sehen wir einen Mann und eine Frau, die sich eine Kissenschlacht liefern. Und gleich noch mit dem sinnigen Titel: Abschied mit einem Lächeln.
Das SPIEL ist das grosse Thema auch in ihren kleinen philosophischen oder ironischen Erzählungen, die ihr oft den eigentlichen Anlass zum künstlerischen Tun geben. Einblicke in die Realität von mehreren weiblichen Ichs werden uns so gewährt. Diese Notizen sind in verschiedenen Schriften von unterschiedlichen Personen geschrieben und diese Handschriften werden dann als Siebdruck auf die verschiedenen Materialien wie Packpapier, Flyer, Kalenderblätter oder in einem Wörterbuch gedruckt.
Es geht darin um die grossen und kleinen Komödien und Tragödien des Lebens. Diese Texte sind einerseits bezogen auf die Bildwerke, eröffnen aber auch eigene Interpretationsräume. Ihre Buchstaben berichten von den mannigfaltigen Lieben.

Deshalb auch der Name der Ausstellung: Love Letters
Die Ausstellung fand im Museum Franz Gertsch in Burgdorf statt.
http://www.museum-franzgertsch.ch
Obwohl ich diese Fotos gemacht habe, liegt das Copyright selbstverständlich bei der Künstlerin Chika Osaka.
Es gibt auch einen Ausstellungskatalog : http://www.museum-franzgertsch.ch/de/shop